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Blütenpracht und Wissenschaft. Botanische Buchillustrationen vom 16. bis zum 19. Jahrhundert

Ausstellung 05.07.2007 bis 08.09.2007

Tulpe Alpenveilchen
Farbenprächtige Pflanzen- und Kräuterbücher entfalten ihren Zauber während des Sommers in der Landesbibliothek Oldenburg. Zu sehen sind herausragende botanische Buchillustrationen aus dem Bestand der Bibliothek von der Renaissance bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts.

Die schon damals kostbaren Floren und Herbarien waren in erster Linie keine Kunstbücher, sondern naturwissenschaftliche Werke. Es ging darum, ein möglichst naturgetreues Bild einer Pflanze oder von Pflanzenteilen zu erstellen. Über die Jahrhunderte schritt die Genauigkeit dieser Reproduktionen einher mit der Weiterentwicklung optischer Hilfsmittel wie Lupe und Mikroskop. Einen Höhepunkt erreichte die botanische Buchillustration zwischen 1750 und 1850.

Das Kräuterbuch (1542) von Leonhart Fuchs (1501-1566) gehört zu den wichtigsten und schönsten Werken des 16. Jahrhunderts. CornelbaumEr beschrieb zahlreiche neue Pflanzenarten, darunter auch solche, die gerade erst aus dem neu entdeckten Amerika importiert worden waren, und illustrierte sie mit 500 Holzschnitten.

 

Tulpe

 

Ein Höhepunkt künstlerischer Darstellung sind die Kupferstichwerke von Maria Sibylla Merian (1647-1717). Als Tochter des Frankfurter Kupferstechers und Verlegers Matthäus Merian schon in jungen Jahren mit dem Zeichnen vertraut, stellte sie ihre künstlerische Arbeit in den Dienst der Naturwissenschaften. Ihre wissenschaftlichen Erkenntnisse zur Metamorphose der Insekten arrangierte sie mit Blumen, Schmetterlingen und Raupen zu vollendeten Naturkunstwerken.

LilieDer Erfurter Apotheker Johann Hieronymus Kniphoff (1704-1763) wählte für seine "Botanica in originali" (1733) statt des damals üblichen Kupferstichs eine völlig andere Abbildungstechnik: Er arbeitete mit Naturselbstdrucken, bei denen mit Pflanzen auf das Papier gedruckt wurde.

 

Besonderen dokumentarischen Wert für das Herzogtum Oldenburg hat die "Flora Danica. Abbildungen der Pflanzen, welche in den Königreichen Dänemark und Norwegen, in den Herzogtümern Sleswig, Holstein und Malve Zu den bedeutendsten botanischen Werken aller Zeiten gehören die, die mit dem Namen des Nürnberger Oldenburg wild wachsen" (1777-1883). Der Oldenburger Landvogt und Botaniker Georg Christian Oeder (1728-1791) gab sie im Auftrag des dänischen Königshauses heraus.

Stadtphysikus Christoph Jacob Trew (1695-1769) verbunden sind. Er brachte 1750-1773 das Kräuterbuch der Engländerin Elisabeth Blackwell mit 600 meist neu gestochenen Kupfern überarbeitet heraus. Dieses mehrbändige Kompendium wie auch Trews "Plantae selectae" (1750-1773) und das botanische Prachtwerk "Hortus nitidissimus" (1750), das Blumen aus seinem eigenen Garten verzeichnet, sind Kostbarkeiten von europäischem Rang.


Wie viele der heute im Bestand der Landesbibliothek befindlichen botanischen Buchschätze stammen sie aus der Bibliothek von Georg Friedrich Brandes, die Herzog Peter Friedrich Ludwig 1791 als Grundstock für seine Herzoglich Öffentliche Bibliothek erworben hatte.

Ausstellungseröffnung
am Donnerstag, dem 5. Juli,
19.00 Uhr

Mit einem Vortrag von
Dr. Detlev Metzing
(Botanischer Garten der Universität Oldenburg)
"Blütenpracht und Wissenschaft.
Einführung in die Geschichte der Botanik".

Führungen:
11.07., 02.08. und 06.09., jeweils um 18.00 Uhr,
Gruppenführungen auf Nachfrage

Cereus

Zur Ausstellung erscheint ein Katalog
in der Schriftenreihe der Landesbibliothek:

Michaela Klinkow:
Blütenpracht und Wissenschaft.
Botanische Buchillustrationen vom 16. bis zum 19. Jahrhundert.
Oldenburg: Isensee, 2007.
(Schriften der Landesbibliothek Oldenburg ; 45)
7,- Euro

Küchenschelle