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Ausstellung in der Landesbibliothek

 
Ausstellungsplakat unter Verwendung des Titelblatts des 2. Teils der 'Insecten-Belustigung' (Rösel von Rosenhof)
 
Prachtkäfer. Donovan: Naturgeschichte der chinesischen Insekten
 
Käfer aus Ratzeburg: Die Forst-Insecten
 
Mikroskop von Hooke aus sener 'Micrographia'

Goliathkäfer. Drury: Illustrations of natural history.

Ausstellung 16.02.2012 - 28.04.2012

Schauplatz der kriechenden und fliegenden Gewürmer. Kulturgeschichte der Insekten

Die fremde Welt der Insekten fasziniert den Menschen seit Jahrtausenden. Sein Verhältnis zu diesem Tier ist seit jeher ambivalent. Während Seidenraupen und Bienen als nützlich angesehen werden und Schmetterlinge wegen ihrer Schönheit beliebt sind, gelten andere Sechsbeiner wie Mücken, Flöhe, Schaben und Heuschrecken als Schädlinge. In der Bibel treten Insekten einerseits als Plagen auf, andererseits ist zugleich die Rede von essbaren Insekten.
Bereits der römische Gelehrte Plinius staunte über die "immense Subtilität" der kleinen Lebewesen, die seiner Meinung nach spontan aus Staub und Dreck entstanden. Aldrovandi schrieb zu Beginn des 17. Jahrhunderts das erste, nur Insekten gewidmete Buch. Wichtig für die weitere Entwicklung der Insektenkunde zu einer eigenständigen Wissenschaft war die Erfindung und Verbreitung des Mikroskops. Redi, Leeuwenhoek und Swammerdam lieferten glänzende Forschungen mit diesem Instrument. Das Mikroskop ermöglichte auch naturgetreue Abbildungen von Insekten, wie sie Merian in ihrem Raupen- und Insektenbuch mit kunstvollen kolorierten Kupferstichen umsetzte - der bibliophile Höhepunkt Anfang des 18. Jahrhunderts. Merian interessierte sich wie viele der damaligen Forscher besonders für die Fortpflanzung und die wundersame Metamorphose der Insekten.

Fliegenauge. Hooke: Micrographia
Im 18. und 19. Jahrhundert stand immer mehr die Systematik der ungeheuer reichen Insektenwelt im Vordergrund, und die Entomologie spezialisierte sich zunehmend. Einzelne Arten und das Erfassen der Insektofauna einzelner Regionen - auch der des Oldenburger Landes - gewannen an Einfluss.
Zu allen Zeiten besaßen Insekten eine über das Biologische hinausgehende Geltung für den Menschen. Die den InsAekten zugeschriebenen symbolischen Bedeutungen leiten sich oft von morphologischen Eigentümlichkeiten oder von Verhaltensweisen der Insekten ab.
Staatsbildende Insekten wie Ameisen und Bienen werden gerne im politischen Sinne gedeutet. In den im 16. und 17. Jahrhundert beliebten Emblemata erfährt die Symbolik der Insekten eine besonders kunstvolle Ausarbeitung.
Die Ausstellung "Schauplatz der kriechenden und fliegenden Gewürmer. Kulturgeschichte der Insekten" präsentiert prachtvolle entomologische Buchillustrationen aus den Beständen der Landesbibliothek Oldenburg von der Renaissance bis zum Anfang des 19. Jahrhunderts. Präparierte Insekten aus den Sammlungen des Landesmuseums für Natur und Mensch Oldenburg ergänzen die Auswahl.

Ameisenlöwe. Rösel von Rosenhof: Insecten-Belustigung

Ausstellungseröffnung
Donnerstag, 16. Februar 2012 um 19.00 Uhr
im Vortragsraum der Landesbibliothek

Grußwort
von Dr. Ulf Beichle
(Landesmuseum Natur und Mensch Oldenburg)

Einführung
von Drs.Hans Beelen
(Institut für Niederlandistik, Carl von Ossietzky Universität Oldenburg)
und Michaela Klinkow M.A. (Landesbibliothek Oldenburg)

Öffentliche Führungen
Donnerstag, 08.03.12, 17.00 Uhr
Mittwoch, 28.03.12, 17.00 Uhr
Donnerstag, 26.04.2012, 17.00 Uhr

Sumpfschrecke. Fauna insectorum Europae Gruppenführungen auf Anfrage
Telefon: 0441/505018-80

Begleitband
Beelen, Hans; Klinkow, Michaela
Schauplatz der kriechenden und fliegenden Gewürmer : Kulturgeschichte der Insekten
Katalog zur Ausstellung in der Landesbibliothek Oldenburg, 16. Februar - 28. April 2012
Oldenburg : Isensee, 2012. - 52 S. : zahlr. Ill.
(Schriften der Landesbibliothek Oldenburg ; 54)
ISBN 978-3-89995-840-9
7,- Euro

Der Eintritt ist frei.