Tastaturbefehle zur Navigation:

Veranstaltungen im Archiv

Prof. Dr. Albrecht Hausmann (Oldenburg): Handschrift - Edition - Internet.
Mediävistische Editionsphilologie im digitalen Zeitalter

Veranstaltung der Oldenburgischen Bibliotheksgesellschaft
im Vortragsraum der LBO
am Donnerstag, 20. März 2014
um 19.00 Uhr

Gerade bei mittelalterlicher Literatur ist nicht immer so einfach zu sagen, was nun eigentlich "der Text" ist: Kaum einmal ist ein Autograph überliefert, und zwischen den Abschriften ein und desselben Textes gibt es fast immer erhebliche Unterschiede, die Editoren und Philologen zur Verzweiflung bringen. Digitale Online-Editionen bieten nun neue Möglichkeiten, mit diesem Problem umzugehen: Weil das Internet unendlich groß ist, kann man im Prinzip alle Fassungen und Varianten eines Textes online stellen, ohne sich um den Umfang der Edition zu kümmern. Aber ist das die Lösung? Sind solche "Editionen" in Wirklichkeit überhaupt noch benutzbar?

Albrecht Hausmann stellt verschiedene Ansätze für digitale Editionen vor und entwickelt ein Konzept, das auf einer neuen Funktionsbestimmung von "Edition" beruht. Sein Beispiel sind Texte aus dem Bereich des deutschen Minnesangs um 1200, die in vier verschiedenen Handschriften sehr variantenreich überliefert sind.

Prof. Dr. Albrecht Hausmann, geb. 1968, studierte in München Germanistik und Politische Wissenschaft. 1997 wurde er an der LMU München mit einer Arbeit über 'Reinmar den Alten als Autor' promoviert. Von 2001 bis 2006 war er Leiter der Forschernachwuchsgruppe 'Stimme - Zeichen - Schrift in Mittelalter und Früher Neuzeit' an der Universität Göttingen. Nach Stationen in Eichstätt und Freiburg i. Br. wurde er 2010 auf die Professur für kulturwissenschaftliche Mediävistik an der Carl von Ossietzky Universität Oldenburg berufen. Arbeitsschwerpunkte von Albrecht Hausmann liegen in den Bereichen 'Mittelalterliche Lyrik', 'Erzählen um 1200' und 'Medialität mittelalterlicher Literatur'.

Der Eintritt ist frei.