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Veranstaltungen im Archiv

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Dr. Michael Schippan, Wolfenbüttel/Berlin:
Oldenburg und Russland – aus der Geschichte einer dynastischen Beziehung:
Georg und Katharina von Oldenburg treffen den Schriftsteller Nikolaj Karamzin (1766-1826)

am Donnerstag, dem 12. November 2015, um 19.00 Uhr

Veranstaltung der Oldenburgischen Bibliotheksgesellschaft
im Vortragsraum der Landesbibliothek Oldenburg

1809 kam eine Liebesheirat zwischen Katharina Pavlovna, der Schwester von Zar Alexander I. und späteren Königin von Württemberg, mit Prinz Georg von Oldenburg (1784-1812) zustande. Der Sohn Herzogs Peter Friedrich Ludwig, ein Schiller-Verehrer und Literaturfreund, wurde im Zarenreich Generalgouverneur sowie Direktor des Departements für Verkehrswege. Das fürstliche Ehepaar empfing in ihrem Palast in Tver' den berühmtesten russischen Schriftsteller und Historiker seiner Zeit, Nikolaj Karamzin, dem sie herzlich verbunden waren. Dies zeugt von den lebhaften Verbindungen, die Angehörige des Hauses Oldenburg in Russland unterhielten. In seiner von Katharina für den Zaren bestellten Denkschrift Über das alte und das neue Russland (1811) kritisierte Karamzin die zarische Außen- und Innenpolitik am Vorabend des Einfalls der Franzosen.

Dr. Michael Schippan ist als Osteuropa-Historiker an der Herzog August Bibliothek Wolfenbüttel tätig. Er hat an der Humboldt-Universität in Berlin Geschichtswissenschaften studiert und an der Staatlichen Lomonosov-Universität Moskau eine Teilaspirantur absolviert. Als Redakteur war er an der Zeitschrift für Geschichtswissenschaft in Berlin, als wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Akademie der Wissenschaften, der Historischen Kommission und der Freien Universität Berlin sowie am Zentrum zur Erforschung der Europäischen Aufklärung in Potsdam beschäftigt. Seine Dissertation galt den Staatsreformen Zar Peters I. Zu seinen zahlreichen Veröffentlichungen gehören u. a. eine Monographie über die Wolgadeutschen (1992), die Aufklärung in Russland im 18. Jahrhundert (2012) sowie 2014 eine Studie über die Herrschaft Jever als zeitweiliger Bestandteil des Russischen Reiches.