Aktion "Buch in Not"
Johann Bayer
Uranometria omnium asterismorum continens schemata, nova methodo delineata, aereis laminis expressa
Ulmae sumptibus Iohannis Görlini, 1661
Signatur: Nw I 11 / 17


Es ist die fünfte und letzte Auflage des berühmten Sternenatlasses, den Johannes Bayer (1572 Rain am Lech - 1625 Augsburg) 1603 erstmals veröffentlichte. Bayer war von Hause aus Jurist, beschäftigte
sich aber intensiv mit Astronomie, Mathematik und auch Archäologie. Für seinen Sternenatlas benutzte er neben traditionellen Vorbildern den damals modernsten Sternenkatalog des berühmten Astronomen Tycho
Brahe (1547-1602), den er vermutlich schon vor dem ersten Druck in handschriftlicher Form kannte. Die "Uranometria" enthält 51 Kupferstichkarten, von denen 48 bei uns sichtbare Sternbilder widergeben. Eine Karte bildet erstmals 12 neu entdeckte Sternbilder der südlichen Hemisphäre
ab. Hinzu kommen noch zwei Übersichtskarten. Zu jeder Zeichnung eines Sternbildes legte Bayer eine Tabelle seiner Sterne in der Reihenfolge ihrer Helligkeit an und bezeichnete sie mit griechischen und lateinischen
Buchstaben. Diese Tabellen sind in einem eigenen Begleitbändchen publiziert. Bayer legte damit den Grundstein zur Methodik der Sternenbenennung, die bis heute benutzt wird. Die "Uranometria" blieb bis ins 18. Jahrhundert der bedeutendste Sternenatlas. Neben seiner wissenschaftsgeschichtlichen
Bedeutung sind es vor allem die künstlerisch hervorragenden Kupferstiche von Alexander Mair, die bis heute faszinieren.
Die "Uranometria" ist selten und kostbar.
Das Exemplar der Landesbibliothek Oldenburg ist vollständig.
Schaden: Marmorierter Einbandbezug sehr stark abgenutzt, Ecken fehlen, Buchrücken z.T. gebrochen, Wurmfraßlöcher im gesamten Buchblock, Gebrauchsspuren am Papier
Buchpatenschaft: in memoriam Dr. jur. Hermann Peters (1910 - 1987) und Asta Peters (1917 - 2004)