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Peter Friedrich Ludwig (1755-1829)
Erzieher, Aufklärer und Gestalter

Ausstellung 20.01. bis 16.04.2005

Scherenschnitt von Peter Friedrich Ludwig
Mehr als vier Jahrzehnte stand Peter Friedrich Ludwig an der Spitze des Herzogtums Oldenburg und noch heute ist er als Landesvater fest im kulturellen Gedächtnis der Region verankert. Anlässlich seines 250. Geburtstages erinnern das Landesmuseum für Kunst und Kulturgeschichte und die Landesbibliothek Oldenburg in Zusammenarbeit mit der Oldenburgischen Landschaft in jeweils unterschiedlich akzentuierten Ausstellungen an die politischen, sozialen und kulturellen Verdienste des Regenten:

Erzieher, Aufklärer und Gestalter
Ausstellung vom 20. Januar bis zum 16. April 2005
in der Landesbibliothek Oldenburg

Staatsmann, Landesherr und Mäzen
Ausstellung vom 16. Januar 2005 bis zum 19. Juni 2005
im Landesmuseum für Kunst und Kulturgeschichte


G.F.A.Schöner: Bildnis des Herzog Peter Friedrich Ludwig von Oldenburg, 1819Peter Friedrich Ludwig wurde am 17. Januar 1755 als jüngster Sohn des Prinzen Georg Ludwig von Schleswig - Holstein - Gottorp und der Sophie Charlotte geborene Prinzessin von Schleswig - Holstein - Sonderburg - Beck geboren. Nach dem frühen Tod der Eltern ermöglichten ihm sein Onkel Herzog Friedrich August und seine Patin Zarin Katharina die Große eine standesgemäße, an den Idealen der Aufklärung orientierte Ausbildung.

Peter Friedrich Ludwig regierte Oldenburg seit 1785 als zweiter Herzog aus dem Hause Holstein-Gottorp, zunächst – bis 1823 – als Administrator für seinen regierungsunfähigen Vetter. Er hat die Stadt und das Land Oldenburg nachhaltig geprägt. Nach mehr als einem Jahrhundert unter dänischer Regierung wurde das Schloss erneut zum Herrschaftssitz, die Stadt wieder zur Residenz. In den Jahren der napoleonischen Besatzung suchte er mit seinen Söhnen Zuflucht an dem ihm verwandtschaftlich verbundenen russischen Hof. Obwohl er als absolutistischer Herrscher regierte, fühlte er sich der Aufklärung verpflichtet.

Gemälde von J. H. W. Tischbein: Schwebende Nymphen im TanzDie Ausstellung in der Landesbibliothek Oldenburg, die als Einrichtung auf Peter Friedrich Ludwig zurückgeht, ist dem aufklärerischen und dem kulturellen Wirken des Herzogs gewidmet. Sein Bildungsweg und seine Bildungsideale werden in der Ausstellung nachgezeichnet und durch Exponate vor Augen geführt. In der Landesbibliothek stehen noch heute vier Büsten von Dichtern und Denkern, die der Herzog für die Bibliothek anfertigen ließ und zu denen auch eine Büste seines Lehrers Albrecht von Haller gehört. Mit dem ersten Bibliothekskatalog, dem ersten Ausleihjournal und Büchern aus dem Erstbestand der Bibliothek, wird das Werden dieser öffentlichen Bildungseinrichtung nachgezeichnet. Daneben bildet das kulturelle Wirken des Herzogs, soweit er selbst gestalterisch tätig geworden ist, einen Schwerpunkt der Ausstellung. Als Aufklärer und Fürst fühlte sich Peter Friedrich Ludwig verpflichtet, für das Wohl seiner Untertanen zu wirken. Hierher gehört ganz besonders die Architektur, die als Nachahmung der als vorbildlich angesehenen Antike auch erzieherisch wirken sollte. Der Bau des Mausoleums, dessen Entwurf im wesentlichen von Peter Friedrich Ludwig selbst stammt, und der klassizistische Umbau der Lambertikirche, den der Herzog entscheidend beeinflusst hat, werden in der Ausstellung mit Plänen, Darstellungen und Schriftstücken dokumentiert. Straßenachsen und Platzanlagen, die das Bild der Stadt Oldenburg bis heute prägen, gehen ebenfalls auf Peter Friedrich Ludwig zurück, weswegen auch sein stadtplanerisches Engagement in der Ausstellung eine Würdigung findet. Schließlich werden kunsthandwerkliche Erzeugnisse wie silbernes Altargerät aus der evangelischen Martinskirche von Ovelgönne und aus der Oldenburger Lambertikirche gezeigt, die Peter Friedrich Ludwig entworfen bzw. gestiftet hat.

Eröffnung der Ausstellung:

Donnerstag, den 20.01.2005, 19.00 Uhr

Eröffnungvortrag:

Dr. Karl-Heinz Ziessow
(Museumsdorf Cloppenburg)