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Große, fette Wale.

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Ausstellung 22.11.2006 - 10.02.2007

Alter Stich: Segelstiche in aufgewühlter See, von Meeresungeheuern umringt

Ob als Lieferant von Tran, Öl, Fleisch oder Fischbein, als Stoff für Mythen und Romane oder als Symbolfigur einer vom Menschen ausgebeuteten und bedrohten Natur: der Wal hat die Menschen seit vorgeschichtlichen Zeiten fasziniert. Um 1600 verlangte die wachsende Bevölkerung Westeuropas nach Öl und Seife, wurden Abbildungen von gestrandeten Walen durch den Druck in ganz Europa verbreitet und sichteten Entdeckungsreisende auf der Suche nach einer nördlichen Durchfahrt nach Asien in großer Menge Grönlandwale. Der arktische Walfang entwickelte sich in den folgenden Jahrhunderten zu einem bedeutsamen kommerziellen Wirtschaftszweig. Einwohner der nordwestdeutschen Küstenregion heuerten auf niederländischen groenlandvaarders an und brachten ihre Erfahrungen und Erlebnisse mit nach Hause. Im 18. und 19. Jahrhundert waren es vor allem Engländer und Amerikaner, die Moby Dick und seine Artgenossen im Pazifik jagten. Deutsche Unternehmen, auch in Oldenburg, waren ebenfalls in der "Südseefischerei" tätig.

Segelschiff und Meeresungeheuer

Durch eine Reihe von Erfindungen wurde der Walfang ab dem 19. Jahrhundert zu einer Industrie, die seit den letzten Dezennien zunehmend kritisch betrachtet wird. Aus heutiger ökologischer Sicht ein grausames Handwerk, gehörte der Beruf des Walfängers auch in unseren Regionen zur Lebenswirklichkeit des 17. bis 20. Jahrhunderts.

Die Ausstellung vermittelt anhand von Exponaten aus den Beständen der Landesbibliothek Oldenburg Einblicke in die facettenreiche Geschichte des Walfangs, wobei ein Schwerpunkt auf der deutschen und niederländischen Beteiligung des 17. bis 18. Jahrhunderts liegt. Die ausgestellten Werke werden von historischen Gegenständen ergänzt, die von Archäologen an den Stränden von Smeerenburg, einer Walverarbeitungsstation an der Nordwestküste Spitzbergens in der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts, ausgegraben wurden.

Wal

"Men vind hier op Spits-bergen
Vossen en Beeren wreed
Bergen die d'Hemel tergen
Ys-schossen dik en breed.
Walvissen groot en vet na wensch
Veel Land- en ook Zee-monsters
Dog niet een levend' Mensch"

Aus dem Lied "Op een Reyz na Groenlandt"
(A. Stellingwerff: Stigtelyke Zeeman. Amsterdam 1708)

wal

Zur Ausstellung erscheint ein illustrierter Katalog:

Hans Beelen: Große, fette Wale.
Die Geschichte des Walfangs in Drucken des 15. - 21. Jahrhunderts.
Oldenburg: Isensee, 2006. 45 S.
(Schriften der Landesbibliothek Oldenburg ; 43), 6.- Euro

Illustration zur Ausstellung

Eröffnung:

22. November 2006, um 19.00 Uhr

Einführungen:

Drs. Hans Beelen
(Seminar für Niederlandistik der Carl-von-Ossietzky-Universität Oldenburg)

Prof. Dr. Louwrens Hacquebord
(Arctisch Centrum der Rijksuniversiteit Groningen)

Musik:

Crossjack (Oldenburg)
(Arbeitslieder der Tiefwassermatrosen
auf frachttragenden Großseglern
des 18. und 19. Jahrhunderts,
a capella)

Walfänger

Zusätzliche Veranstaltungen im Rahmen der Ausstellung

07. Februar 2007, 19.00 Uhr:
Vortrag von Klaus Barthelmeß Die Kunst des Walfangs in drei Jahrtausenden. Eine kunsthistorische Bilderreise in der Landesbibliothek Oldenburg.

09. Januar 2007, 19.00 Uhr:
Lichtbildervortrag von Prof. Dr. Louwrens Hacquebord, (Arctisch Centrum Rijksuniversiteit Groningen): Fundstücke aus dem Eis, Ausgrabungen in Smeerenburg
Der Vortrag von Prof. Dr. Hacquebord findet leider nicht statt.

Führungen:

Freitag, 01.12.2006, 15.00 Uhr
Mittwoch, 13.12.2006, 17.00 Uhr
Dienstag, 09.01.2007, 17.30 Uhr
Donnerstag, 08.02.2007, 17.00 Uhr

Weitere Führungen für Schulklassen und andere Gruppen auf Anfrage.
(Tel.: 0441-505018-80)

Logo der C.-v.-O.-Universität Oldenburg Logo des Arctisch Centrum der Rijksuniversiteit Groningen

In Zusammenarbeit mit dem Seminar für Niederlandistik der Carl-von-Ossietzky-Universität Oldenburg
und dem Arctisch Centrum der Rijksuniversiteit Groningen.