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Ausstellung in der Landesbibliothek

Ausstellung 18.04.2013 - 13.07.2013

Titelillustration: Klaus Beilstein (2013)

Barocke Frühlingslust. Auf den Spuren der oldenburgischen Gartenanlagen Graf Anton Günthers und seiner Gemahlin

Höfische Gartenszenen. Gobelin (um 1700). Schlossmuseum Jever.

Die Ausstellung

In der Ausstellung "Barocke Frühlingslust" wird anhand historischer Berichte und Abbildungen versucht, eine lebendige Vorstellung von der einstigen Pracht der barocken Parkanlagen zu vermitteln. Hauptzeuge ist der Historiker und Poet Johann Justus Winkelmann (1620-1699), der in seiner Ammergauischen Frülingslust (1656) die ausführlichste Schilderung der Oldenburger barocken Gartenszene bietet. In fünf "Tagzeiten" durchwanderte der Erzähler im Mai 1654 die Stadt Oldenburg und ihre nähere Umgebung und hielt sich viele Stunden lang in den prunkvollen gräflichen Gärten auf: "Ich vermeinte ich were in dem Himlischen Paradeis."

Die Exponate

Da Winkelmanns Werk nicht bebildert ist, werden in der Ausstellung ergänzend zu den Texten Ansichten zeitgenössischer Gärten auf Kupferstichen, Gemälden und Gobelins gezeigt, die Rückschlüsse auf die hiesigen Anlagen erlauben. Außerdem erfolgt eine Visualisierung durch Modelle und rekonstruierende Zeichnungen. Auf der Grundlage aktueller Forschungsergebnisse wird schließlich die Position der ehemaligen Gärten im heutigen Stadtbild bestimmt.

Lustgarten mit Buchsbaum-Sonnenuhr

Die Sonnenuhr

Einen Höhepunkt bildet die vor dem Haupteingang der Landesbibliothek eingerichtete große Buchsbaum-Sonnenuhr, die an die blühenden Bodensonnenuhren erinnert, die zur Zeit Anton Günthers und seiner Gemahlin den Herrengarten und den Wunderburg-Garten zierten.

Höfische Gartenszenen. Gobelin (um 1700). Schlossmuseum Jever.

Der Begleitband

Zur Ausstellung erscheint ein reich illustrierter Begleitband zur Geschichte der barocken Gartenkunst in Oldenburg:

Barocke Frühlingslust. Auf den Spuren der oldenburgischen Gartenanlagen Graf Anton Günthers und seiner Gemahlin.
Hrsg. von Eckhard Grunewald. Mit Beiträgen von Michaela Klinkow, Stefan Schweizer, Martin Teller und Ilka Waßewitz.
Oldenburg: Isensee Verlag 2013. 107 S. : zahlr. Ill.
ISBN 978-3-89995-975-8. - 8,- €

Zur Lektüre empfohlen

Hans Just Winkelmann: Ammergauische Frülingslust.
Nachdruck der Ausgabe Oldenburg 1656. Herausgegeben von Eckhard Grunewald. Mit Beiträgen von Hans Beelen, Ralph Hennings, Klaus-Peter Müller, Matthias Nistal, Paul Raabe, Michael Reinbold und Michaela Völkel.
Münster: Aschendorff Verlag 2013.
ISBN 978-3-402-13003-2.

Der Herrengarten

Eröffnung der Ausstellung

am Donnerstag, dem 18. April 2013, um 19 Uhr
im Vortragsraum der Landesbibliothek

Begrüßung:
Corinna Roeder

Grußworte:
Dr. Annette Schwandner
(Niedersächsisches Ministerium für Wissenschaft und Kultur)

PD. Dr. Stefan Schweitzer
(Stiftung Schloss und Park Benrath, Museum für Europäische Gartenkunst)

Einführung:
Prof. Dr. Eckhard Grunewald

Lesung aus der "Ammergauischen Frülingslust":
Dr. Rudolf Fietz
(Landesbibliothek Oldenburg)

Öffentliche Führungen mit Martin Teller

am 4.5., 25.5., 8.6. und 29.6.13 jeweils um 10.30 Uhr.
Gruppenführungen auf Anfrage, Tel. 0441 505018-0

Sonderführung am 22.6.13 von 10.30-11.30 Uhr

Themenführung "Barocke Pflanzen"

mit Bernhard von Hagen (Kurator des Botanischen Gartens)
am Dienstag, 4.6.13, 17.00 Uhr, Botanischer Garten Oldenburg
Viele Pflanzen, die im Barock zur Gartengestaltung eingesetzt wurden oder einfach zu Repräsentationszwecken dienten, stammen aus anderen Ländern. Oft stehen dahinter abenteuerliche Geschichten, wie die Pflanzen entdeckt wurden. Manche dieser Pflanzen haben auch ungewöhnliche biologische Eigenschaften oder eine interessante Naturgeschichte. Einige dieser Pflanzen sollen bei der Führung im Botanischen Garten gezeigt und lebendig gemacht werden.

Vortrag im Rahmen der Ausstellung

Am 20.06.2013 um 19.00 Uhr im Vortragsraum der Landesbibliothek:
PD. Dr. Stefan Schweizer
(Stiftung Schloss und Park Benrath, Museum für Europäische Gartenkunst) : "André Le Nôtre und die Geburt der Gartenkunst"

André Le Nôtre, der Intendant der königlichen Gärten unter Sonnenkönig Ludwig XIV., zu Lebzeiten hochberühmt, wurde von Zeitgenossen zum "Erfinder der Gartenkunst" erklärt. Natürlich hat Le Nôtre nicht die Gartenkunst an sich erfunden. ielmehr perfektionierte und monumentalisierte er Modelle der künstlerischen Raumgestaltung von Gärten und Landschaften, die in Italien und Frankreich bereits im 16. Jahrhundert entwickelt wurden. Der Begriff des "Erfinders" bzw. der "Erfindung" geht jedoch über das eigentliche Erfinden hinaus. Vielmehr erkannten Zeitgenossen damit an, dass Le Nôtre der Gartenkunst als einer Gattung im Verbund mit Architektur und Bildhauerei eine völlig neue Bedeutung verschaffte. Der Ziergarten wurde notwendiges Ausstattungselement adeliger Lustschlösser, herrschaftlicher Residenzen und adeliger, aber auch bürgerlicher Stadtpalais. Darüber hinaus hatte Le Nôtre monumentale Formen der Freiraumgestaltung etabliert, die zur Grundlage des frühneuzeitlichen wie modernen Städtebaus erhoben wurden. Geht die Pariser Ost-West-Achse der Champs Èlysées noch auf seine eigenen Planungen zurück, folgte man bei der Stadtplanung in Washington D.C. zu Beginn des 20. Jahrhunderts seinem Versailles-Plan.

Zu Gast in den Gärten der Welt am 22. Juni 2013

Im Rahmen des Aktionstages werden Sie von Graf Anton Günther persönlich an der barocken Sonnenuhr vor der Landesbibliothek empfangen. Nehmen Sie danach an einer kostenlosen Sonderführung durch die Ausstellung "Barocke Frühlingslust" mit dem Historiker Martin Teller teil. Kinder können ihre eigene, kleine Sonnenuhr gestalten

  • 09.00-12.00 Uhr: Mal- und Bastelaktion "Bastle deine eigene Sonnenuhr"
  • 10.00-10.30 Uhr: Begrüßung durch Graf Anton Günther
  • 10.30-11.30 Uhr: Kostenlose Sonderführung "Barocke Frühlingslust"


Wunderburg-Garten. Rekonstruktion (E. Grunewald/F. Proschek) 2014 wird der Oldenburger Schlossgarten 200 Jahre alt - ein respektables Alter, das es gebührend zu feiern gilt. Die Tradition herrschaftlicher Gärten reicht in Oldenburg freilich viel weiter zurück: bis ins frühe 17. Jahrhundert. Es müssen überaus prächtige Anlagen gewesen sein, die Graf Anton Günther (1583-1667) und seine Gemahlin Sophia Catharina (1617-1696) damals vor den Toren der Stadt errichtet und unterhalten haben: der Große Herrengarten und der Wunderburg-Garten. Doch kein Stein, kein Baum und kein Strauch hat die Zeiten überdauert. Der Herrengarten 'vor dem Everstentor' und der Lustgarten 'auf der Wunderburg' sind spurlos aus dem Stadtbild und damit auch aus der Erinnerung verschwunden. Im Vorfeld der 200-Jahrfeier des Schlossgartens eröffnet die Ausstellung "Barocke Frühlingslust" den Blick auf ein noch zwei Jahrhunderte weiter zurückliegendes, fast vergessenes Kapitel der Gartenkulturgeschichte Oldenburgs, das es verdient, ins allgemeine Bewusstsein zurückgerufen zu werden.

Weitere Informationen zu Ihrem Besuch in Oldenburg:
Touristinfo, Schlossplatz 16
26122 Oldenburg
Tel. +49(0)441-36161366
https://www.oldenburg-tourist.de (externer Link)Symbol für externen Link

Logo Schloßgarten Oldenburg Logo des Niedersächsischen Ministeriums für Wissenschaft und Kultur
Ein Beitrag zum Jubiläum des Oldenburger Schlossgartens,
gefördert durch das Niedersächsische Ministerium für Wissenschaft und Kultur.

Wir danken auch für die freundliche Unterstützung durch das Amt für Stadtgrün der Stadt Oldenburg, den Botanischen Garten und das Citymanagement Oldenburg.