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Ausstellung in der Landesbibliothek

Ausstellung 08.05.2014 - 16.08.2014

"Euer Garten ist die Welt." Gärten in der romantischen Literatur

Abbildung aus: Joseph von Eichendorff: Aus dem Leben eines Taugenichts Der Garten als ein vom Menschen gestalteter Naturraum hat eine lange Tradition in der Kulturgeschichte und in den Künsten. Er gewinnt in der Romantik eine neue Dimension in bildender Kunst und Literatur. Die Gründe dafür sind vielfältig: Empfindsamkeit, Aufklärung und Französische Revolution haben gesellschaftliche Strukturen, Denken, Glauben und die Auffassung von der menschlichen Psyche grundlegend verändert. Damit geht auch eine radikale Umwandlung der künstlerischen Gestaltung einher: Die Dichtung folgt nicht mehr in erster Linie festgelegten poetischen Regeln für Struktur und Aussage, die seit der Antike überliefert wurden, sondern den je eigenen Intentionen der Schriftsteller. Entsprechend vielfältig ist auch die literarische Darstellung des Gartens. Der Garten spiegelt die unterschiedliche seelische Verfassung der Figuren; er gibt ihre Wünsche und Sehnsüchte in poetischer Form wider; er wird zum Ausdruck neuer individueller wie gesellschaftlicher Erfahrungen. So entstehen in dem von der Natur abgegrenzten und suggestiv gestalteten Garten Stimmungslagen, durch die die tiefsten Wünsche der Figuren mit einem Male frei werden, wie etwa im Marmorbild von Joseph von Eichendorff: "Da trat in dem stillen Bogengang die Venus, eine große schlanke Dame von verführerischer Schönheit, zwischen den Bäumen hervor. Tiefbewegt eilte Florio dorthin, wo sie verschwunden war." Ausstellungsinstallation



Die Ausstellung in der Landesbibliothek nimmt die Gelegenheit des Oldenburger Schlossgarten-Jubiläums zum Anlass, dieses einzigartige Kapitel der deutschen Literaturgeschichte in drei Stationen für die Betrachter aufzublättern: In einem "historischen Garten" werden anhand von Gartenbüchern und Illustrationen die Entwicklungen von Naturempfindung und Gartengestaltung im 18. Jahrhundert umrissen. Der "Garten der Erlebnisse und Gefühle" konfrontiert den Betrachter mit zentralen Aussagen romantischer Dichtung und fordert zum Vergleich mit unserer Gegenwart auf. Der "Garten der Dichter" zeigt auf der Basis zahlreicher seltener, kostbarer Erstausgaben die vielfältige literarische Gestaltung dieses Themas.

Ausstellungsinstallation  Abbildung aus: Achim von Arnim und Clemens Brentano: Des Knaben Wunderhorn  Abbildung aus: Achim von Arnim und Clemens Brentano: Des Knaben Wunderhorn

Achim von Arnim und Clemens Brentano:
Des Knaben Wunderhorn. Alte deutsche Lieder.
3 Bände. (Erstausgabe).
Heidelberg: Mohr und Zimmer, 1808
LBO-Signatur: SPR XIII 4 A 1


Ausstellungsinstallation

Ausstellungseröffnung
Donnerstag, den 08. Mai 2014
um 19.00 Uhr
im Vortragsraum der Landesbibliothek

Öffentliche Führungen
Kuratorenführung mit
Prof. Dr. Detlef Haberland
(Oldenburg).
am Donnerstag, 15. Mai 2014
um 17.30 Uhr

Führung mit Michaela Klinkow
am Sonntag, 18. Mai 2014
15.00 - 16.00 Uhr

Öffentliche Führung
am Freitag, 13. Juni 2014
17.00 Uhr

Öffentliche Führung
am Freitag, 11. Juli 2014
17.00 Uhr

Begleitprogramm
Donnerstag, 22. Mai 2014
um 19.00 Uhr
im Vortragsraum der Landesbibliothek
"Nimm eine Rose und nenne sie Lieder".
Islamische Gartenpoesie aus dem maurischen Spanien und dem Orient
mit Sylvia Alphéus und Dr. Lothar Jegensdorf (Oldenburg).


Donnerstag, 5. Juni 2014
um 19.00 Uhr
im Vortragsraum der Landesbibliothek
Prof. Dr. Eckhard Grunewald:
Irdische Paradiese & Gärten der Lüste.


Donnerstag, 17. Juli 2014
um 19.00 Uhr
im Vortragsraum der Landesbibliothek
Prof. Dr. Detlef Haberland:
"Komm in den totgesagten Park und schau".
Inszenierungen des Gartens in der Literatur des Fin de Siècle.

Zur Ausstellung erscheint ein Katalog:
"Euer Garten ist die Welt".
Schlossgarten Oldenburg - 200 Jahre Gartenkultur in Nordwestdeutschland.
Oldenburg: Isensee Verlag, 2014.
203 Seiten, zahlreiche Abbildungen
ISBN 978-3-7308107-1-2
Preis: 20,- Euro

Der Eintritt ist frei.