Buchvorstellung
Dr. Christoph Prignitz:
Das Gesetz der Uhr. Bürgerliche Wege in die Moderne
am Donnerstag, dem 24. September 2015, um 19.00 Uhr
Veranstaltung der Oldenburgischen Bibliotheksgesellschaft
im Vortragsraum der Landesbibliothek Oldenburg
Der Autor bietet einen Überblick über Entwicklung und Geschichte der Räderwerksuhr vom späten 18. bis zum 19. Jahrhundert. Die (Taschen-)Uhr war seit Mitte des 19. Jahrhunderts zur Selbstverständlichkeit geworden und machte den "guten Bürger" aus. Gustav Freytag vermittelt breiten Leserschichten in seinen Romanen Soll und Haben (1855) und Die verlorene Handschrift (1864) das Ideal des bürgerlich-zeitökonomischen Lebens. Für die Kritik am "Gesetz der Uhr" steht Friedrich Hölderlin. Er verweigerte die Erwartungen seiner bürgerlichen Umwelt entschieden: In den langen Jahren seiner Krankheit lebte er ein ganz eigenes Zeitverständnis, das ihn von den anderen Menschen trennte.
Dr. Christoph Prignitz, Studium der Germanistik und Geschichte an der Universität Hamburg. Nach der Promotion über Friedrich Hölderlin. Die Entwicklung seines politischen Denkens unter dem Einfluß der Französischen Revolution war er am Neuen Gymnasium in Oldenburg tätig. Er verfasste zahlreiche Aufsätze zu Hölderlin und eine Studie zu dessen Empedokles (1985), zur Entwicklung des Patriotismus in Deutschland. In den letzten Jahren veröffentlichte er Studien zur Geschichte der Uhr.