Welttag der Poesie am 21.03.2023

Ausstellung 21.03.2023 - 15.04.2023

Am 21. März ist Welttag der Poesie - Zeit, sich auch in der Landesbibliothek Oldenburg einer etwas vernachlässigten literarischen Gattung zu widmen. In der kleinen "Leselounge" auf Ebene 1 unseres Lern- und Informationszentrums (LIZ) stellen wir bis Mitte April die Crème de la Crème lyrischer Neuerscheinungen aus:
Die Lyrikempfehlungen werden alljährlich von der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung, dem Deutschen Literaturfonds, der Stiftung Lyrik Kabinett und dem Haus für Poesie in Zusammenarbeit mit dem Deutschen Bibliotheksverband (dbv) herausgegeben, auf der Leipziger Buchmesse vorgestellt und bundesweit in Buchhandlungen und Bibliotheken präsentiert.

Zehn Lyrikexpertinnen und -experten empfehlen je einen deutschsprachigen und einen ins Deutsche übersetzten Gedichtband aus den Verlagspublikationen von Januar 2022 bis März 2023. Mit dabei sind in diesem Jahr das Debüt der postpoetry-Nachwuchspreisträgerin Sirka Elspaß ich föhne mir meine wimpern (Suhrkamp, 2022) und der Gedichtband im ländchen sommer im winter zur see (dtv, 2022) von Judith Zander. Dessen Auszeichnung mit dem diesjährigen Peter-Huchel-Preis sorgte in den Sozialen Medien zunächst für eine Welle der Empörung.

Kindheitsbilder teilen den zweisprachigen Wende-Gedichtband Kasala Pour Mon Kaku et autres poèmes - Kasala für meinen Kaku & andere Gedichte (Ritter, 2022) von Fiston Mwanza Mujila, der 2016 mit seinem Romandebüt Tram 83 internationale Bekanntheit erlangte.

Beweise dafür, dass Sprache und Form in Gedichten untrennbar miteinander verbunden sind, werden unter den diesjährigen Empfehlungen zahlreich geführt: In Republik der Taubheit (Hanser, 2022) illustrieren Gebärden die verdichteten Kriegsbilder des Ukrainers Ilya Kaminsky. Paul Henri Campbell legt mit innere Organe (Wunderhorn, 2022) einen Gedichtband vor, der optisch an ein medizinisches Fachbuch erinnert, in dem sich medizinische "Litaneien" im Querformat über die Doppelseiten erstrecken. Informatiker, Sprachkünstler und Bachmannpreis-Teilnehmer Jörg Piringer experimentiert in günstige intelligenz (Ritter, 2022) mit Meta-Gedichten, KI-Interviews, Javascript und visueller Poesie.