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Programm der Oldenburgischen Bibliotheksgesellschaft 2024

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Mittwoch, den 17.04.2024, um 19.00 Uhr
im Vortragsraum der Landesbibliothek
(Pferdemarkt 15, 26121 Oldenburg)

Hans Beelen (Oldenburg):
"Alles außer flach" -
Die Niederlande und Flandern als Gastland der Leipziger Buchmesse 2024

Titelseite 'Alles außer flach'
Nachdem wir vor einem Jahr mit dem Vortrag von Frau Dr. Pasewalk einen Blick auf die kleine Literaturlandschaft Estlands werfen konnten, sollen nun die Niederlande und Flandern in den Fokus rücken: Hans Beelen wird uns in einem ebenso informativen wie spannenden Bericht von der diesjährigen Leipziger Buchmesse an seinen Eindrücken teilnehmen lassen und uns dabei auch die Literatur der beiden Gastländer näherbringen.

Wir werden uns von einem engagierten Vortrag über diesen Gastlandauftritt überraschen lassen! Dessen Motto "Alles außer flach" unterstreicht bereits – mit einem kleinen Augenzwinkern – den Tiefgang und die thematische Vielfalt der aktuellen niederländischsprachigen Literatur, deren Spektrum breit ist.
Anlässlich der Messe und als offizieller Teil des Gastlandsauftritts ist unter diesem Titel auch ein Essayband erschienen, herausgegeben von Hans Beelen, Johanna Bundschuh-van Duikeren und Jan Konst, in dem 29 Niederlandisten und Niederlandistinnen aus Deutschland, Österreich und der Schweiz 27 aktuelle deutsche Übersetzungen vorstellen: Deren Bandbreite reicht von Romanen, Kinder- und Jugendliteratur, Graphic Novels, Sachbüchern, Lyrik, wiederentdeckten Klassikern bis zu Werken der jüngsten Generation. Einen kleinen Einblick in diese äußerst lebendige und vielfältige Literaturszene werden wir sicherlich auch im Rahmen des Vortrags gewinnen können!

Porträt Hans Beelen
Wir freuen uns sehr, dass Hans Beelen sich zu diesem Vortrag bereit erklärt hat. Er ist langjähriges Mitglied der Oldenburgischen Bibliotheksgesellschaft, war auch über viele Jahre ihr 1. Vorsitzender und hat in der Landesbibliothek seit 1991 bereits neun Ausstellungen zu diversen kulturhistorischen Themen kuratiert. Er studierte klassische und niederländische Philologie an der Universiteit Leiden (NL). Seit 1987 ist er als Lehrkraft für besondere Aufgaben im Fach Niederlandistik der Carl von Ossietzky-Universität Oldenburg tätig. Als Projektleiter der Stichting Vrijwilligersnetwerk Nederlandse Taal koordinierte er zusammen mit Prof. Dr. Nicoline van der Sijs über 250 digitale Editionen der niederländischsprachigen Literatur, die mit Hilfe von Crowdsourcing zustande kamen. Sein besonderes Interesse gilt historischen arktischen Reiseberichten; dazu publizierte er u.a. eine Anthologie mit historischen Walfangzeugnissen (Walvissen groot en vet, 2018, zusammen mit Ingrid Biesheuvel) sowie eine kommentierte Edition des Logbuches einer Spitzbergen-Expedition der 60er Jahre des vorigen Jahrhunderts (Een jaar bij de ijsberen, 2022, zusammen mit den Zeitzeugen Ko de Korte en Fineke te Raa).
Fachpolitisch engagierte er sich 2010-2024 als Vorsitzender des Deutschen Niederlandistikverbandes (über 100 Mitglieder an 35 Universitäten).

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Mittwoch, den 13.03.2024, um 19.00 Uhr
im Vortragsraum der Landesbibliothek
(Pferdemarkt 15, 26121 Oldenburg)

Jun.Prof'in Dr. Anna Stemmann (Uni Leipzig):
"Aber hier gibt's keine Bücher! Nur Comics!
Zählt das auch?"
Eine Begegnung mit der Vielfalt aktueller
Comics und Graphic Novels

Comics
Die Zeiten, als Eltern ihren Kindern das Lesen von Comics zu verbieten versuchten, sind längst vorbei. Spätestens seit den 80er Jahren hat sich auch in Deutschland eine eigenständige literarische Form emanzipiert, die, im Buchformat gestaltet, unter der Bezeichnung "grafische Novelle" oder "Graphic Novel" bekannt geworden ist und in der in epischer Form komplexe Geschichten erzählt werden.
Diese Literatur richtet sich keineswegs nur an Kinder, wie die früheren Comics in Heftchen-Form mit ihren oft reduzierten Handlungen. Mit vielfältigen, anspruchsvollen Themen finden die aktuellen Graphic Novels gerade auch bei Jugendlichen und Erwachsenen zunehmend Zuspruch, und sie werden auch im Feuilleton immer mehr beachtet.
Spannend sind die formalen und bildästhetischen Merkmale dieser Werke, und gerade das Zusammenspiel von Form und Inhalt, nicht selten auch die Reflexion der zugrundeliegenden grafischen und erzählerischen Entscheidungen in der Darstellung ermöglichen ganz eigene Auseinandersetzungen mit dieser besonderen Darstellungsform.

Dr. Anna Stemmann wird als Fachfrau auf diesem Gebiet uns nicht nur einen Einblick in die Besonderheit(en) dieser Textform geben, die auf eigene Art zu lesen ist. Anhand einer anregenden Auswahl aktueller Comics und Graphic Novels wird sie in ihrem Vortrag einen Überblick über die inhaltliche Bandbreite dieser Buchsparte geben, die von Themen wie Zeitgeschichte und Erinnerungskultur über (auto)biographisches Erzählen, von queeren Identitäten und diversen Lebensmodellen bis zu spezifischen (Sach-)Comics auch (!) für Kinder reicht.

Porträt Anna Stemmann

Dr. Anna Stemmann ist seit 2021 Juniorprofessorin für Neuere deutsche Literatur und Kinder- und Jugendliteratur an der Uni Leipzig. Von 2007 bis 2013 hat sie an der Carl von Ossietzky Universität Oldenburg die Fächer Germanistik und Kunst und Medien studiert. Sie war Wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Uni Siegen am Lehrstuhl für Literaturdidaktik und am Institut für Jugendbuchforschung der Goethe-Universität Frankfurt/M., wo sie 2018 mit einer Arbeit über Topographien der Adoleszenz. Raumkonstruktionen, -semantiken und -funktionen in deutschsprachiger Jugendliteratur ab 2000 promoviert wurde. Zu ihren zahlreichen Forschungsschwerpunkten zählen u.a. die Gegenwartsliteratur, Theorie und Geschichte der Kinder- und Jugendliteratur, Comics, Gender Studies und Intermedialität.

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Mittwoch, den 14.2.2023, um 19.00 Uhr
im Vortragsraum der Landesbibliothek
(Pferdemarkt 15, 26121 Oldenburg)

Prof. Dr. Urte Helduser:
"Georg Büchners 'Woyzeck'

Abbildung Georg Büchner
Georg Büchners um 1836 entstandenes Fragment gebliebenes Drama "Woyzeck" zählt nach seiner späten Entdeckung durch die Autoren der Moderne heute zu den meistgespielten Stücken auf dem deutschsprachigen Theater und auch zum Kanon der Schullektüre.
Gleichzeitig wird die Konfrontation mit diesem Drama gerade von Schülerinnen und Schülern immer wieder auch als Überforderung empfunden. Dass dies so ist, mag einerseits an der Offenheit des Textfragments liegen, andererseits aber auch am verstörenden Plot: "Woyzeck" ist Eifersuchtsdrama, Gesellschafts- und Wissenschaftskritik gleichermaßen. Darüber hinaus begründet der Text eine neue literarische Form, die als 'soziales Drama' in die Literaturgeschichte eingegangen ist.
Der Vortrag wird Büchners Theaterästhetik im "Woyzeck" in den Blick rücken und zum Ausgangspunkt der Frage nach der Aktualität dieses "widerständigen Klassikers" (Dedner) machen.

Porträt Urte Helduser
Urte Helduser, seit 2021 Professorin für Deutsche Literatur der Neuzeit sowie Literaturtheorie an der Carl von Ossietzky Universität Oldenburg, studierte Germanistik, Geschichte und Philosophie an der Uni Marburg. Sie wurde 2002 an der Uni Kassel promoviert und habilitierte sich 2014 an der Uni Marburg. Neben vielen weiteren Publikationen sei besonders hingewiesen auf ihre Studie Imaginationen des Monströsen. Wissen, Literatur und Poetik der "Missgeburt" 1600-1835, Göttingen: Wallstein 2016.


Alle Veranstaltungen finden in der Regel jeweils um 19.00 Uhr
in der Landesbibliothek Oldenburg, Pferdemarkt 15, statt.

Der Eintritt ist frei.


Geschäftsstelle der
Oldenburgischen Bibliotheksgesellschaft
c/o Landesbibliothek Oldenburg
Postfach 3480
26024 Oldenburg
Tel. 0441-505018-0 Fax: 0441-505018-14