Am 4. Mai 1776 kam Johann Friedrich Herbart in der Oldenburger Lange Straße zur Welt. Ab 1788 besuchte er die Oldenburger Lateinschule (seit 1792 Gymnasium). Nach dem Abitur 1794 studierte Herbart in Jena Philosophie bei Johann Gottlieb Fichte. Ohne formellen Studienabschluss brach er 1797 sein Studium ab und übernahm die Stelle eines Hauslehrers in der Schweiz. Aus familiären Gründen kam er im Januar 1800 noch einmal kurz nach Oldenburg und lebte zwei Jahre als Erzieher und Privatgelehrter in Bremen.
1802 begann seine akademische Karriere in Göttingen. Herbart wurde Professor für Philosophie und Pädagogik und publizierte mehrere Bücher, darunter sein bis heute wirkungsvollstes "Allgemeine Pädagogik aus dem Zweck der Erziehung abgeleitet" (1806).
1808 wechselte Herbart auf den ehemaligen Lehrstuhl Kants an der Universität Königsberg. Neben seiner akademischen Lehrtätigkeit war er aktiv in die Konzeption und Umsetzung der preußischen Bildungsreformen eingebunden. Mehrere grundlegende Bücher zur Philosophie und Psychologie machten ihn weithin bekannt. 1833 ging Herbart zurück an die Universität Göttingen.
Er starb am 14. August 1841. (R.F.)
"Erziehung wäre Tyrannei, wenn sie nicht zur Freiheit führte." (Johann Friedrich Herbart)
"In der mathematischen Richtung und Tendenz seines ganzen Wesens suchte und beschritt er zwischen zwei sich vorab deutlich vergegenwärtigten Puncten nur den gradesten Weg, es gebrach ihm [...] an allem Spieltriebe, und damit an einer hinreichend freien Beweglichkeit auf den Wellenlinien des idealen und practischen Lebens. So hatte er nicht blos für Witz, Scherz und Humor selbst keinen Sinn, sondern sie erschienen ihm auch als den Ernst des Lebens gefährdende Elemente." (Johann Smidt, 1842, über Herbart)