Ein Zeppelin? - Nein, ein Luftschiff. Zeit seines Lebens hatte Johann Schütte, der 1873 in Oldenburg Osternburg geborene Erfinder der Stromlinie, damit zu kämpfen.
Er erlernte den Beruf des Schiffbauers, in diesem Beruf war er später auch als Professor unter anderem in Danzig tätig und hielt Vorträge unter anderen in Mailand, Paris, London und St. Petersburg. Doch schon bald interessierte er sich mehr und mehr für den Luftschiffbau.
In Karl Lanz fand er einen Kapitalgeber, mit dem er 1909 das Unternehmen "Schütte-Lanz" gründete. Im ersten Weltkrieg produzierte dieses Unternehmen dann zahlreiche Luftschiffe und Flugzeuge. Ihr stärkster Konkurrent war das Unternehmen der Grafen Zeppelin. Dass seine technischen Neuerungen in den Dienst des Militärs gestellt wurden, hat Schütte offenbar nicht als moralisches Problem gesehen. Ihm ging es in erster Linie um den wissenschaftlichen und wirtschaftlichen Erfolg.
Nach dem Ende des Krieges und mit der Ratifizierung des Versailler Vertrages mussten beide Unternehmen starke Verluste verzeichnen. Doch während Zeppelin sein Unternehmen weiter zum Erfolg führte, meldete Schütte 1925 Konkurs an.
Trotzdem wurde Schütte nie müde seinen Anteil an der Luftschifffahrtgeschichte zu verteidigen. Größtenteils allerdings vergeblich, denn auch heute noch gilt Zeppelins Name allgemein als Synonym für jegliche Luftschiffe. Basierend darauf sollte man Schüttes Verdienst auch nach seinem Tod nicht in Vergessenheit geraten lassen. Sein wissenschaftliches Erbe hinterließ er schon zu Lebzeiten in Oldenburg. Aber nicht nur dieses verbindet ihn mit seiner Heimatstadt, sondern auch eine Ehrenhalle welche ihm gewidmet war, ebenso wie sein Eintrag in das Goldene Buch der Stadt Oldenburg.
Er verstarb im Jahr 1940 und fand seine letzte Ruhe auf dem Osternburger Friedhof. (F.B./ P.L./ K.P.)
"Nachdem ich [...] auf Grund der Lektüre über die gegenwärtig vorhandenen lenkbaren Luftschiffe gesehen haben, dass auf allen Ecken und Kanten die elementarsten Fehler gemacht sind, beabsichtige ich, selber ein Luftschiff zu bauen."
Johann Schütte, Oktober 1908
"Wenn wir je für einen unserer Professoren begeistert waren, dann war es Jan Schütte! Diese Begeisterung hatte ihren Ursprung weniger in der Fülle des Wissens, das er uns übermittelte, als in der art, wie er es uns übermittelte und in der Art der Beziehung, in die wir alle zum ihm treten durften und das, was wir alle als vorbildlich an ihm ansahen, war seine aufrechte Haltung Dingen gegenüber, die er nicht für vertretbar hielt."
Zitat eines von Schüttes Studenten aus der Danziger Zeit
Zitat eines ehemaligen Studenten
"Wenn wir je für einen unserer Professoren begeistert waren, dann war es Jan Schütte! Diese Begeisterung hatte ihren Ursprung weniger in der Fülle des Wissens, das er uns
übermittelte, als in der Art, wie er es uns übermittelte und in der Art der Beziehung, in die wir alle zum ihm treten durften ... und das, was wir alle als vorbildlich an ihm ansahen, war seine aufrechte Haltung Dingen
gegenüber, die er nicht für vertretbar hielt."