Das Schaf ist robust, genügsam, standorttreu und gehorsam. Diese Eigenschaften hat sich der Mensch seit Jahrtausenden zu Nutzen gemacht. Milch, Wolle und Dung lieferten Grundstoffe für Nahrung, Kleidung und Dünger. Aus dem Fett stellte man Talglichter her, aus den Knochen Leim, aus den Därmen Saiten. Knochen und Horn wurden zu Werkzeugen und Musikinstrumenten, die Häute zu Zelten, Weinschläuchen und Büchern. Kein anderes Haustier hat für die Geschichte der Menschheit eine so große Bedeutung.
Für das Schaf selbst hat seine Domestizierung tiefgreifende Konsequenzen. Die zahme Tierart erfuhr eine weltweite Verbreitung, hat sich im Gegenzug dem Menschen unterwerfen müssen, der das Schaf intensiv ausbeutete und manipulierte.
Die Ausstellung „Dies fromme Wollen-Thier“ erzählt von diesem welt- und zeitumspannenden Thema. Anhand von 50 Buchexponaten aus den Beständen der Landesbibliothek Oldenburg wird die Beziehung zwischen Schaf und Mensch kulturgeschichtlich beleuchtet. Schwerpunkte sind dabei die Schafsymbolik, das Hirtenleben als Idylle und Realität sowie die Geschichte der Schafhaltung in Oldenburg und Umgebung.